… sollte Namensgeberin für eine Straße im neuen Wohngebiet Seitenpfaden sein.
Wilhemine Döserich stand als Mitglied der KPD in der Weimarer Zeit politisch links; sie wurde 1930 als erste Frau in den Offenburger Stadtrat gewählt. Als alleinerziehende Mutter von vier Kindern setzte sie sich in der wirtschaftlichen Krise für die Interessen der Offenburger Arbeiterschaft und der armen Schichten ein. Im Stadtrat war sie zum Beispiel als Beirätin für Sozialrentnerfürsorge und in der Kommission für Schulgeldbefreiung tätig.
Wegen ihrer Mitwirkung an dem kritischen Theaterstück „Der Leidensweg des Fürsorgeempfängers“ wurden Mina Döserich und ihr Parteikollege Richard Bätz von der Arbeit im Stadtrat suspendiert, konnte ihr Mandat aber 1933 wieder ausüben, bis sie dann im März 1933 von den Nazis abgesetzt, in „Schutzhaft“ genommen und dann zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Als ehemalige KPD-Stadträtin erhielt sie keinerlei Unterstützung, erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als „Opfer des Nationalsozialismus“ anerkannt. Nach dem Krieg arbeitete sie im Ausschuss für Flüchtlingsfragen mit.
An Mina Döserich als erste Frau im Offenburger Stadtrat und als engagierte Vertreterin sozialer Interessen sollte mit einem Straßennamen erinnert werden.
Sarah Lieser
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
“Handwerk und Wirtschaft” mit Sebastian Lederer und Thomas Zawalski am 4.03.
Das Handwerk ist für die Wirtschaft ein Stabilisations- und Innovationsfaktor. Ohne das Handwerk geht nichts! Daher müssen wir zukünftig das Handwerk noch mehr unterstützen und stärken. Wie auch in vielen…
Teilen mit:
Weiterlesen »
Bezahlbarer Wohnraum als soziale Frage für die Zukunft – Sandra Boser, Thomas Marwein und Bernd Mettenleiter im Gespräch mit dem DGB
Pressemitteilung Offenburg/Lahr. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist zu einem wichtigen sozialen Thema angewachsen und betrifft mittlerweile immer mehr Bevölkerungsschichten. Zunehmend mehr Menschen haben Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden oder…
Teilen mit:
Weiterlesen »
Abenteuer Wildnis – Thomas Marwein führt Andre Baumann durch den Auen-Wildnis Pfad in Neuried
Pressemitteilung Hochwasser- und Naturschutz, Bildung und ein bisschen Abenteuer, wie kann man das verbinden? Der frühere Umwelt- und nun zuständige Staatssekretär für Bundesangelegenheiten Andre Baumann wurde vom Landtagskandidat Thomas Marwein…
Teilen mit:
Weiterlesen »