„Das Haupt- und das Ehrenamt als gemeinsame Säule ist ein großes Erfolgsmodell in Offenburg“ – Die Grünen Landtagsabgeordneten Thomas Marwein und Andrea Schwarz zu Besuch bei der Feuerwehr Offenburg

Pressemitteilung

„Das Haupt- und das Ehrenamt als gemeinsame Säule ist ein großes Erfolgsmodell in Offenburg“ – Die Grünen Landtagsabgeordneten Thomas Marwein und Andrea Schwarz zu Besuch bei der Feuerwehr Offenburg

Der Landtagsabgeordnete Thomas Marwein aus dem Wahlkreis Offenburg und Andrea Schwarz, Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Bretten und Sprecherin für Bevölkerungsschutz der Grünen Landtagsfraktion, tauschen sich mit dem Feuerwehrkommandanten Nils Schulze und dessen Stellvertreter Markus Pehlke über gegenwärtige Herausforderungen für die Offenburger Feuerwehr mit Blick auf das Großprojekt des geplanten Tunnelbaus an der Rheintalbahn und andere aktuelle Themen aus.

Der geplante Bahntunnel auf Höhe von Offenburg beschäftigt nicht nur die umliegenden Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger, sondern ist auch ein hoch aktuelles Thema bei der Feuerwehr Offenburg. Mit knapp 11 km Länge soll der Tunnel auf der Rheintalstrecke zwischen Karlsruhe und Basel der bisher längste Bahntunnel Deutschlands werden. Noch habe man hier in der Region keinerlei Erfahrungen mit Einsätzen in derartigen Tunneln und dieses Mammutprojekt stelle die Feuerwehr vor ganz neue Herausforderungen. „Im Falle eines Tunnelbrands wird eine Großzahl an Einsatzkräften benötigt und es braucht viele Atemschutzträger.“, so Feuerwehrkommandant Schulze. Als bekannt wurde, dass auch voll besetzte ICEs durch den Tunnel fahren sollen, habe das Projekt noch einmal ganz andere Dimensionen angenommen. Schulze verwies darauf, dass man nicht nur nach Fertigstellung des zweiröhrigen* Tunnels auf einen Einsatz vorbereitet sein müsse, sondern schon während des Baus ein permanenter Anpassungsbedarf von Seiten der Feuerwehr bestehe. Bedauerlich, aber nicht unüblich, sei die Tatsache, dass die Bahn nur mit Baukosten kalkuliert habe, die Schaffung von Stellen oder ein Austausch der Geräte alle paar Jahre jedoch nicht eingeplant worden seien.

Ehrenamtliches Engagement ist bei der Feuerwehr unabdingbar. Bezüglich der Anzahl an Ehrenamtlichen sei man in Offenburg gut aufgestellt, die große Herausforderung stelle der Faktor Zeit dar. Die Familie habe in den letzten Jahren zunehmend an Stellenwert dazugewonnen und Aspekte wie Eltern- und Bildungszeit seien inzwischen ein großes Thema.

Die Entscheidung, das Ehrenamt durch Hauptamtliche Kräfte zu unterstützen, habe sich in Offenburg als großes Erfolgsmodell erwiesen und die Tagverfügbarkeit könne dadurch deutlich besser gewährleistet werden. Auch die Landtagsabgeordnete Schwarz sprach sich für eine Unterstützung der Freiwilligen mit Hauptamtlichen aus. „Das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz ist nicht vergleichbar mit anderen Ehrenämtern.“, so die Grünen Politikerin. „Völlig unvorhersehbar werden die Freiwilligen aus ihrem Alltag gerissen, müssen sofort vollen Einsatz zeigen und riskieren dabei ihr Leben.“ Schulze und Schwarz zeigten sich einig, dass Aufwandsentschädigungen sehr wichtig seien.

Positiv hervorgehoben wurde, dass sich die psychologische Notfallversorgung in den letzten Jahren eklatant verbessert habe. „Hinsichtlich Traumabewältigung und psychologischer Betreuung sind wir bei der Feuerwehr super versorgt.“, lobte Schulze. „Über die Unfallkasse sind die Kameradinnen und Kameraden abgesichert und niemand muss sich privat Hilfe suchen.“ Heutzutage sei es auch keine Schande mehr, zu Gefühlen zu stehen und Hilfsangebote zu nutzen. „Die Zeiten, in denen man Stärke zeigen musste, sind zum Glück vorbei.“

Pehlke ergänzte, dass auch immer die aktuelle Tagesform der Einsatzkräfte wichtig sei. „Es gibt sehr herausfordernde Situationen und da wird niemand nach vorne geschickt, der sich dem gerade nicht gewachsen sieht.“ Perspektivisch gebe es zudem in jeder Einsatzabteilung jemanden, der auf die Anderen achte, bei Auffälligkeiten auf einzelne zugehe und sie ggf. auf Hilfsangebote hinweise.

Zum Schluss erkundigte sich Marwein, inwieweit Frauen inzwischen bei der Feuerwehr vertreten seien. „Heutzutage sind aktive Frauen bei der Feuerwehr eine Selbstverständlichkeit.“, so Pehlke. Zunächst habe es noch teilweise an einer separaten Damenumkleide gemangelt, aber das gehöre inzwischen der Vergangenheit an. „Feuerwehrfrauen machen bei Einsätzen und Proben vollumfänglich mit und auch in der Jugendfeuerwehr sind Mädels aktiv.“

Die beiden Grünen Politiker bedankten sich bei dem Feuerwehrkommandanten und seinem Stellvertreter für den Austausch. Dass auf die Offenburger Feuerwehr Verlass sei, wisse er aus eigener Erfahrung, hielt Marwein abschließend fest. „Vor zwei Jahren hat es bei uns im Grünen Zentrum in der Offenburger Innenstadt gebrannt und wir sind der Feuerwehr bis heute für ihr schnelles und umsichtiges Eingreifen dankbar. Mit ihrer hochwertigen Ausrüstung und ihrem professionellen Vorgehen hatte sie den Brand schnell im Griff.“

 

Hintergrund

* Der Tunnel soll nach dem Zwei-Röhren-Prinzip entstehen: Jede Röhre ist eingleisig und durch 15 Querverbindungen mit der anderen Röhre verbunden. Im Ereignisfall ermöglichen sie einen schnellen und sicheren Übergang in die jeweils andere Tunnelröhre. Dafür beträgt der Abstand zwischen den Querstollen jeweils höchstens 500 Meter. Zudem sind zehn Notausgänge als Flucht- und Rettungswege vorgesehen.

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Bild (v.l.n.r.): Markus Pehlke, Nils Schulze, Andrea Schwarz und Thomas Marwein

©Wahlkreisbüro Thomas Marwein MdL

 

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