Die Grünen Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel und Thomas Marwein informieren zum Thema „Mobilität der Zukunft“

Pressemitteilung

Die Landtagsabgeordneten Thomas Marwein aus dem Wahlkreis Offenburg und Thomas Hentschel aus dem Wahlkreis Rastatt, beide Mitglied im Ausschuss für Verkehr, tauschen sich im Grünen Zentrum Offenburg mit Mitgliedern des Kreisverbands Grüne Ortenau zum Thema „Mobilität der Zukunft“ aus.

Thomas Hentschel, Sprecher für Klimaneutrale Antriebe der Grünen im Landtag, hob gleich zu Beginn die Bedeutung von Klimaschutz hervor. „Im Bundestagswahlkampf fand das Thema praktisch keine Beachtung. Doch nur weil zurzeit kaum jemand darüber spricht, heißt das nicht, dass wir das Thema außen vorlassen können.“, so der Grünen Politiker. „Wir und künftige Generationen sollen eine lebenswerte Zukunft haben und es gilt, Natur und Umwelt zu erhalten. Das geht nicht ohne Klimaschutz.“

Anhand von Schaubildern führte Hentschel aus, dass die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland seit 1990 rückläufig ist. Bei genauerer Betrachtung zeige sich jedoch, dass die Ziele im Verkehrssektor verfehlt wurden. Schon 2023 schlug der Klimasachverständigenrat Alarm und verwies darauf, dass der Verkehrssektor in Baden-Württemberg das Problemkind der Klimapolitik ist.

Klimaschutz ist ebenfalls ein Wirtschaftsfaktor. So habe Photovoltaik in den letzten 15 Jahren weltweit stark zugenommen und auch Deutschland und Baden-Württemberg seien in diesem Bereich gut dabei. Zuletzt habe Robert Habeck durch Bürokratieabbau diese Entwicklung nochmal positiv beeinflusst. Bedauerlich sei jedoch, dass sich seit den Anfängen die Produktion überwiegend nach China verlagert habe. „Klimaschutz ist Zukunftstechnologie!“, so Hentschel.

Der Verkehrsbereich in Baden-Württemberg muss seine Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken, um das Klimaziel des Landes zu erreichen. Das Verkehrsministerium hat fünf Ziele definiert, die dafür erfüllt werden müssen. So will Baden-Württemberg bis 2030 die Nachfrage im ÖPNV verdoppeln, den Kfz-Verkehr in den Städten um ein Fünftel reduzieren und im Güterverkehr jede zweite Tonne klimaneutral befördern lassen. Zudem sollen Verkehrsteilnehmer jeden zweiten Weg klimaneutral mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen und jedes zweite Auto soll klimaneutral fahren. Hentschel hob hervor, dass die Antriebswende ein Teil der Mobilitätswende sei. Dabei werde die E-Mobilität eine Hauptrolle spielen, die weltweit im Kommen ist – auch wenn es in Deutschland derzeit nicht den Absatz gibt, mit dem man gerechnet hat. „Die Verkehrswende gelingt nur, wenn alle fünf Ziele erreicht werden.“, betonte Marwein. „Wenn eines der Ziele nicht erreicht wird, müssen andere übererfüllt werden.“

Im Anschluss an den Input durch die beiden Landtagsabgeordneten beteiligten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rege an der offenen Diskussionsrunde. Hierbei traten insbesondere regionale Anliegen in den Vordergrund. Ein Kritikpunkt war die stockende Realisierung des seit Jahren geplanten Radschnellwegs zwischen Offenburg und Kehl bzw. Straßburg.

Die Landtagsabgeordneten erklärten, dass die Grundstücksverfügbarkeit ein häufiges Problem sei. Außerdem seien auch landwirtschaftlich genutzte Flächen eine Herausforderung, da diese nicht wegfallen sollten. Nicht zuletzt sei Bürgermeistern und Planern die Bedeutung von Radschnellwegen oft nicht ausreichend bewusst. „Radschnellwege sollen Radfahrern die Möglichkeit bieten, längere Strecken zügig und sicher zurückzulegen, wobei sie besondere Anforderungen aufweisen“, informiert Marwein. So seien diese in der Regel um die vier Meter breit. Damit bedürfe es einer richtigen Planung wie im Straßenbau.

Einig zeigten sich alle Anwesenden darin, dass der ÖPNV deutlich attraktiver werden müsse. So sind erst kürzlich auch im Ortenaukreis wieder Buslinien gestrichen worden, wobei die Landtagsabgeordneten in diesem Zusammenhang auf die Planungshoheit der Kommunen verwiesen. Langjährige Einsparungen bei der Infrastruktur haben sich auch auf Zugreisen negativ ausgewirkt und einen Vertrauensverlust bei der Bevölkerung nach sich gezogen. „Die Deutsche Bahn hat ein großes Problem, was die Wartung betrifft“, bestätigte Marwein. Verkehrsminister Winfried Hermann seien die Probleme selbstverständlich bekannt und er sei mit allen betroffenen Akteuren im Gespräch.

Abschließend hielt Hentschel fest, dass auch ein weitergehender Umstieg vom Auto auf das Rad bzw. den ÖPNV unabdingbar sei.

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Bild: links Thomas Marwein, in der Mitte Thomas Hentschel, rechts Domenic Preukschas (Kreisvorsitzender)

©Wahlkreisbüro Thomas Marwein

 

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