Grüne besuchen Steinbruch in Ottenhöfen

Mitglieder der Grünen Kreistagsfraktion  und des Kreisvorstands informierten sich vergangene Woche  im Schotterwerk der Fa. Bohnert  über die möglichen Auswirkungen einer von der DB geplanten Stilllegung der Verladestelle im oberen Achertal. Nach der lautstarken Kritik in allen Medien, die schon zu ersten konstruktiven Gesprächen zwischen Vertretern der Bahn und dem Baustoffherstellers geführt hat, wollte man sich vor Ort ein eigenständiges Bild über die derzeitige Situation machen.

Bei einer Rundfahrt mit zwei Geländewagen durch den Steinbruch erklärten Geschäftsführer Sebastian Striebel und Werksleiter Josef Schneider die einzelnen Arbeitsschritte von der Sprengung des Felsgesteins am Berg bis hin zur Verladung auf die Bahnwaggons mit Förderbändern und großen Silos am Ortseingang des Mühlendorfs.

Insgesamt gibt es nach den Ausführungen des Betreibers nur noch vier Steinbrüche in Baden-Württemberg, die den hohen Materialanforderungen der Deutschen Bahn genügen. Bei der zu erwartenden steigenden Nachfrage im Land durch den geplanten weiteren Ausbau der Rheintalbahn kam die Nachricht der vorgesehenen Stilllegung der Verladestation für das Unternehmen völlig unerwartet und stellt bereits getätigte sowie zukünftige Investitionen für eine moderne Verladestation in Frage. Die negativen Folgen für die Bevölkerung der Ortschaften in Richtung Rheintal sind durch den zu erwartenden stark erhöhten LKW-Verkehr vorhersehbar und wiedersprächen der dringlichen Notwendigkeit, zukünftig mehr Gütertransporte effizient und umweltschonend auf Schienen zu verlagern. Handelt es sich dann noch um Materialien, die in großen Mengen  direkt an den Gleisanlagen verbaut werden, käme das schon einem Schildbürgerstreich gleich, sollte man diese zunächst kilometerweit mit großen Lastwagen über die Straßen karren, um sie anschließend für die letzten Meter notgedrungen dann doch noch auf einen Bahnwaggon umzuladen.

Eine wichtige Erkenntnis für die Kommunalpolitiker war auch, dass die abzubauenden Schichten im Steinbruch eine Mächtigkeit von bis zu 400 Meter Tiefe vorweisen und der Schotter im Gegensatz zum in der Rheinebene intensiv betriebenen Kiesabbau mit bis zu 60 Meter tiefen Baggerseen einen erheblich geringeren Flächenverbrauch zum alternativen Baustoff Rheinkies beansprucht, was bei zukünftigen Gewinnungsstätten eine immer größere Rolle spielen wird.

Abschließend versicherte Alfred Baum, grüner Fraktionsvorsitzender im Kreistag, dass man sich auf allen politischen Ebenen vehement für den Erhalt der Verladestation in Ottenhöfen einsetzen wird und sich auch weiterhin für die Verlagerung von der Straße auf  die Schiene von Personen – und Güterverkehr auch in ländlichen Bereichen  einsetzen werde.

 

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