Grüne Kreistagsabgeordnete besuchen soziale Einrichtungen in der Ortenau

Die Geschäftsstelle des „Regionalverbands Südbaden des Paritätischen“ organisierte in den ersten beiden Monaten des Jahres die Aktion „Seitenwechsel“, um die Arbeit ihrer sozialen Einrichtungen interessierten Politikern näher zu bringen. Die Grüne Kreistagsfraktion folgte den Einladungen der einzelnen Mitgliedsorganisationen gerne und ihre Mitglieder besuchten insgesamt neun verschiedene Stationen.

Das Kennenlernen des Angebots der „Herbstzeit gGmbH“ stand am Anfang der Veranstaltungsreihe, dabei konnte Kreisrätin Maren Seifert eine Gastfamilie besuchen, die sich um einen pflegebedürftigen alten Menschen kümmert.

Danach war die Jugendberufshilfe Ortenau e.V. mit mehreren Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen vertreten. So bot sich für die Grünen Lokalpolitiker die Gelegenheit am Deutschunterricht für unbegleitete minderjährige Ausländer als Hilfslehrkräfte teilzunehmen, die Möglichkeit der Hospitation bei einem Kochprojekt mit anschließendem Gespräch über Ausbildung und berufliche Perspektiven und die Chance einer in Augenscheinnahme der Lebens- und Wohnsituation der UMAs im Personalwohnheim des Klinikums Achern. Der Fraktionsvorsitzende Alfred Baum zeigte sich anschließend zuversichtlich: „Es ist erfreulich zu sehen, wie diese jungen Menschen den Mut und den Willen aufbringen, sich hier, weit weg von ihrem zu Hause, ihren Familien, ihrer Kultur, ein neues und besseres Leben aufzubauen. Wir dürfen jedoch nicht nachlassen, sie dabei zu unterstützen“.

Kreisrat Günter Klasen und Maren Seifert waren von den Angeboten der Jugendberufshilfe ebenfalls beeindruckt und ergänzen: „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen auch befähigt werden, Schulabschlüsse zu machen, um danach eine Ausbildung zu absolvieren. Wenn das gelingt, werden diese jungen Männer zu den Fachkräften von morgen gehören, die Deutschland so dringend braucht.“

 

Eine weitere Anlaufstelle war die Zeppelinstraße 14 in Offenburg, bei der „Leben mit Behinderung Ortenau e.V.“. Während eines Gesprächs mit den Vorständen über die Versorgung von Menschen mit Behinderung und psychischer Beeinträchtigung wurde schnell klar, dass trotz der umfangreichen Angebote von Beratung über Förderung, Betreuung und Pflege bis zur behindertengerechten Wohnunterbringung noch vieles in der Behindertenhilfe verbessert werden muss. „Unzureichende Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, fehlende Toiletten für Schwerstbehinderte in den Innenstädten, lange Wartezeiten für inklusive Schul- und Kitaplätze, zweifellos wurde in den vergangenen Jahren viel erreicht, erreicht werden jedoch längst nicht alle“, erklärte der Appenweierer Kreistagsabgeordnete und Heilerzieher Ludwig Kornmeier.

Dies wurde auch nochmals bei einem Besuch der „Kita Lahrer Pünktchen mit einem Schulkindergarten“ des Trägers Reha-Südwest Südbaden deutlich, der die Inklusion von Kindern mit Behinderung und komplexen Behinderungen zum Ziel hat. Die anwesenden Erzieherinnen, Heilpädagoginnen und Integrationskräfte sehen ihre Einrichtung zwar stolz als vorbildliches Projekt, fordern jedoch, dass dieses Modell nahezu an allen Kitas gelebt werden sollte, um die steigenden Bedarfe zu decken. In vielen Kitas fehle es an speziell ausgebildetem Betreuungspersonal, an geeigneten Räumlichkeiten und dem notwendigen Fachwissen zu den vielfältigen Themen rund um Behinderung und Inklusion.

Die verschiedenen Fachgespräche, die aktive Beteiligung am jeweiligen Tagesablauf und der Austausch mit den betroffenen Menschen vor Ort vermittelten den Mitgliedern der Grünen Fraktion im Ortenauer Kreistag weitreichende Einblicke in die soziale Wertarbeit der verschiedenen Institutionen und Vereine. Insbesondere wurde eindrücklich gezeigt, mit welch hohem Engagement dringliche soziale Fragestellungen von den Vereinen angegangen und gelöst werden. Sie zeigten auch die Bedeutung der sozialen Arbeit für den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft und den Abbau von Spannungen. Alles in allem wichtige Argumente für die Grüne Fraktion, sich zukünftig noch mehr dafür einzusetzen, dass der Landkreis sein Engagement in diesem Bereich verstärkt.

 

 

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.