„Knapp vorbei ist leider auch daneben“ – Ein Beitrag von Maren Seifert, Mitglied der Grünen Gemeinderatsfraktion Offenburg

Offenblatt, 27.10.2024

In der Sitzung des Kulturausschusses am letzten Montag hat unsere Fraktion beantragt, das Freiheitsfest künftig jährlich an dem auf den 12. September folgenden Wochenende zu veranstalten.

Wir hatten die diesjährige Vorverlegung des Freiheitsfestes in den Juli – und damit völlig losgelöst vom historischen Datum – sehr bedauert. Mit wie auch immer gearteten pragmatischen Gründen ist die Abkehr von der Terminierung am 12. September, und damit dem Tag, an dem 1847 Demokratiegeschichte geschrieben wurde, nicht zu rechtfertigen!

Ein jährliches Freiheitsfest am Wochenende nach dem Freiheitstag würde immer in der Schulzeit stattfinden. Die Familien sind zurück aus dem Urlaub, viele Besucher zu erwarten. Vereine und Institutionen wie die Musikschule hätten vor den Sommerferien und dann wieder in der ersten Schulwoche genug Zeit, Beiträge für das Fest vorzubereiten. Mit dem Salmengespräch am eigentlichen Freiheitstag hätte man eine Würdigung des historischen Datums am Tag selbst und am Wochenende das Freiheitsfest dann in unmittelbarer zeitlicher Nähe – eine sinnvolle Kombination.

Insofern freuen wir uns, dass das einmalige Experiment im Juli nun auch nach dem Willen der Stadtverwaltung beendet und das Freiheitsfest wieder an das geschichtsträchtige Datum im September gekoppelt werden soll. Aber warum will man die zeitliche Festlegung erst im Laufe des Jahres 2025 im Rahmen eines größeren Kulturentwicklungsprozesses langwierig prüfen und den Gremien erneut zur Beratung vorlegen? Diese personellen Ressourcen investiert man sinnvoller in die konkrete Ausgestaltung des Festes anstatt in simple Terminierungsfragen!

Die Rückverlegung in den September ist auch angesichts der Kritik aus der Bevölkerung schon jetzt entscheidungsreif. Hinzu kommt, dass die Einführung eines lokalen Feiertags und die damit verbundene Erwägung, das Freiheitsfest immer am 12.9. selbst durchführen zu können, wegen einer übermäßigen Inanspruchnahme der hiesigen Unternehmen in wirtschaftlich angespannten Zeiten und aufgrund von Betreuungsproblemen für nicht in Offenburg arbeitende Eltern geradezu abwegig ist.

Bedauerlicherweise hatte unser Antrag mit neun Ja-Stimmen, einer Enthaltung und zehn Nein-Stimmen denkbar knapp keinen Erfolg. Nun geht es im Gemeinderat in die 2. Runde…

Maren Seifert, Fraktionsvorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion Offenburg

 

 

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.