Pressemitteilung
Martina Braun, Grüne Landtagsabgeordnete für Villingen-Schwenningen und Thomas Marwein MdL informieren sich in Marweins Wahlkreis Offenburg über das Mobilitätsnetzwerk Ortenau im Speziellen und interkommunale Netzwerke im Allgemeinen als Lösungsansatz für eine Mobilitätswende im ländlichen Raum
Martina Braun ist Mitglied im Verkehrsausschuss und dort zuständig für geteilte Mobilitätsdienste (Shared Mobility). Braun war durch eine Veranstaltung zum Thema Sharing Modelle im ländlichen Raum auf das Mobilititätsnetzwerk Ortenau aufmerksam geworden. Infolgedessen tauschten sich die beiden Abgeordneten mit Oliver Martini, Baubürgermeister der Stadt Offenburg und Vorstand des Mobilitätsnetzwerks Ortenau, sowie mit Sarah Berberich, Projektleiterin bei endura kommunal und Netzwerkmanagerin, über das Netzwerk aus.
Vierzehn Kommunen sind aktuell Mitglied im Mobilitätsnetzwerk Ortenau. Die drei Schwerpunktthemen sind der Ausbau von Radwegen, Mobilitätsstationen mit Umsteigemöglichkeit auf Car-Sharing, Bus und Pedelec sowie ein Konzept für eine regionale Mobilitäts-App in Kooperation mit dem Ortenaukreis. Durch abgestimmte Maßnahmen sollen die Nahverkehrsangebote besser ineinandergreifen und über Gemarkungsgrenzen hinweg nachhaltige Mobilität garantieren. Größere Kommunen könnten hierbei kleinere Gemeinden „mitziehen“ und selbst davon profitieren, dass die Angebote nicht an der eigenen Gemarkungsgrenze endeten, so Oliver Martini.
Dass die Unterstützung durch Förderprogramme noch optimierungswürdig ist, machte Sarah Berberich deutlich. Eine Förderung durch das Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) stückele sich derzeit aus verschiedenen Förderprogrammen zusammen, wobei Fahrradverleih hier bspw. nicht mitgedacht werde. Zu beachten sei außerdem, dass neben den Investitionskosten auch Betriebskosten anfielen, die nicht förderfähig seien. Eine Herausforderung für kleine Kommunen sei zudem der Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Die Installation neuer Stationen gelte es gut zu bewerben, wofür aber oft nicht ausreichend Gelder zur Verfügung stünden und es auch keine Förderungen gebe. Aktuell wird das LGVFG überarbeitet und Berberich sieht darin eine Chance, das Fördersystem zu vereinfachen und von der Zerstückelung Abstand zu nehmen.
Das Mobilitätsnetzwerk ist bundesweit das erste seiner Art und Martina Braun freute sich über viele Anregungen, die sie gerne mit in ihren – ebenfalls ländlich geprägten – Wahlkreis nehme. „Gerade im ländlichen Raum, wo der ÖPNV das eigene Auto kaum ersetzen kann, können interkommunale Netzwerke die Lösung sein.“, zeigt Braun sich überzeugt.
Beide Landtagsabgeordnete besichtigten die Mobilitätsstation im Mühlbach Areal. Mathias Kassel von der Stabsstelle Mobilität der Zukunft demonstrierte unter anderem den Ausleihvorgang von Pedelecs und Lastenrädern.
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Bild I (v.l.n.r.): Mdl Martina Braun, Mathias Kassel (Stabsstelle Mobilität der Zukunft), MdL Thomas Marwein
Bild II (v.l.n.r.): MdL Thomas Marwein, MdL Martina Braun, Heinrich Althausen (Netzwerkmanagement), Mathias Kassel (Stabsstelle Mobilität der Zukunft)
© Wahlkreisbüro Thomas Marwein