Umweltwärme aus Flüssen und Seen – Der Rhein heizt im Winter die Wohnung

Pressemitteilung

Mettenleiter: „Wir brauchen jede Wärmequelle für eine klimaneutrale Wärmeversorgung – Flüsse und Seen in der Ortenau besitzen hier großes Potenzial!“

Knapp dreiviertel der Wohnungen in Deutschland werden mit Öl oder Gas beheizt. Das ist doppelt problematisch. Zum einen wird beim Verbrennen fossiler Energieträger CO2 frei, zum anderen sind wir durch unsere Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas geopolitisch angreifbar. „Für einen lebenswerten Planeten und für unsere Freiheit müssen wir schnellstmöglich weg von Gas und Öl. Weil im Bereich der Wärmeversorgung noch immer lediglich circa 15 Prozent aus Erneuerbaren stammen, müssen wir hier ganz besonders anpacken. Wir brauchen Alternativen und – darum kümmere ich mich“, fasst Bernd Mettenleiter, Abgeordneter der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, die Herausforderungen zusammen.

Was sind die Alternativen zu den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas? „Eine Möglichkeit ist die Wärme aus Flüssen und Seen. Mit einer Wärmepumpe kann man die darin gespeicherte Energie anzapfen. Im Vergleich zu Wärmepumpen, die die Luft als Quelle für Wärme nutzen, besitzt die Nutzung von Wärme aus Gewässern einen besonders hohen Wirkungsgrad. Gleichzeitig kommt man ohne teure Bohrungen aus, wie sie bei Erdwärme gebraucht wird. Trotzdem kennt kaum jemand die Möglichkeit der See- oder Flusswärme, obwohl Sie gerade entlang des Rheins oder an großen (Bagger-)Seen gute Chancen bietet“, sagt Mettenleiter, der den Wahlkreis Kehl in Stuttgart vertritt.

Damit die Chancen dieser Technologie mehr in den Fokus rücken, hat sich Mettenleiter per Antrag mit dem Titel „Fluss- und Seewärme als Teillösung der nachhaltigen Wärmewende“ an die Landesregierung gewandt. Die Antwort des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft attestiert: „Das theoretische Potenzial der Fluss- und Seewärme ist sehr groß.“ Für Mettenleiter liegt nahe: „Gerade in der Region Kehl/Straßburg mit seiner Vielfalt an Gewässern könnte diese Wärmequelle eine wirksame Ergänzung oder Alternative zu tiefer Geothermie oder der Nutzung von Biomasse-Heizkraftwerken sein“. Daher begrüßt Mettenleiter auch die ergänzende mündliche Rückmeldung aus der Ausschusssitzung, in der der Antrag besprochen wurde. „Derzeit erarbeitet das Umweltministerium eine Potenzialanalyse zu dem Thema – das wurde mir im Umweltausschuss bestätigt.“

Dass es entlang des Rheins großes Potenzial gibt, zeigt ein Projekt in Mannheim. Dort werde ab 2023 Wärme aus dem Flusswasser bezogen. Und es gibt weitere Beispiele im Bühnsee bei Malsch oder am Bodensee. Auch dort unterstützt das Umweltministerium Projekte. Weiterer Rückenwind für die Technologie kommt vom Bund. „In der neu gestalteten Bundesförderung für effiziente Wärmenetze werden nun Wärmepumpen mit einem hohen Wirkungsgrad besonders gefördert – und gerade dies sind Fluss- und Seewärmepumpen!“, so Mettenleiter. „Die Betrachtung von Fluss- und Seewärme zeigt uns: Umweltwärme als Wärmequelle ist vielfältig – und dabei können Flüsse und Seen eine gewichtige Rolle spielen“, so Mettenleiter. „Wenn wir dann noch den Strom für den Betrieb der Wärmepumpe vor Ort herstellen – zum Beispiel über eine schwimmende PV-Anlage – dann wird das Ganze eine runde Sache.“

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Der vollständige Antrag mit der Antwort des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft findet sich hier: Drucksache 17 / 2907 (landtag-bw.de) (Drucksache 17/2907)

 

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