Biotop-Verbund 21. Mai 202121. Mai 2021 Eine Bedingung für die Genehmigung größererBauprojekte ist, dass der Verlust an Naturund Bodenfläche ausgeglichen wird.Dies kann vor Ort geschehen oder an andererStelle. Im Prinzip ist das eine sinnvolleRegelung, die aber bei genauer Betrachtungihre Tücken hat.Zum Beispiel hat die Deutsche Bahn an derOstseite der Bahnlinie eine Durchforstungvorgenommen. Bäume wurden gefällt, Heckenwurden gerodet. Als Ausgleich hat manSteinhügel errichtet, die zur Heimstätte vonEidechsen werden sollen. Uns ist unklar, obes den Eidechsen in den Steinhügeln bessergeht als in den gerodeten Hecken.Anderes Beispiel: Spitalberg an der Waldbachsenke.Wo sich sommers am Wegrandviele Eidechsen tummeln, wurde ihnen alsAusgleich für das Baugebiet Seidenfadenein steinernes und hier ziemlich unnötigesLuxusdomizil spendiert.Auf den Internetseiten der Landesregierunggibt es Karten, auf denen die Biotope – landesweitund hier vor Ort – kartiert sind. Hierder Link:https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/Schauen Sie doch mal rein. Es sind in Offenburgund den umliegenden Gemeinden hunderteBiotope verzeichnet, an denen wir oftvorbeikommen; andere, von deren Existenzwir gar nicht wissen. Und wiederum manche,die nicht mehr vorhanden sind.Die für Offenburg erstellte Biotop-Verbund-Kartierung aus dem Jahre 2004 ist indie Jahre gekommen. Die Daten, auf denensie fußt, sind zum Teil fast 30 Jahre alt. Eswird Zeit, diese Kartierung zu aktualisieren.Dadurch wäre es möglich, einen Verbundder verschiedenen Biotope herzustellen. Einsolcher Biotopverbund ist für den Schutz dernatürlichen Artenvielfalt unabdingbar undgrundlegend – aber nur unter der Bedingung,dass die dort enthaltenen ökologischenSchutz- und Fördermaßnahmen realisiertwerden und nicht wieder demVergessen anheim fallen.Stefan Böhm und Martin Ockenfuß Teilen mit:Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Ähnliche Beiträge