„Dies ist ein absoluter Vorzeigebetrieb“ – Sandra Boser MdL und Martina Braun MdL zu Besuch beim Kälber-Aufzuchtbetrieb der Familie Benz in Friesenheim

Pressemitteilung

(Friesenheim) Am Dienstag, den 23. August 2022, war die Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Sandra Boser MdL gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Martina Braun MdL, Sprecherin für Tierschutz und stellvertretende Arbeitskreis-Vorsitzende für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, zu Besuch bei der Familie Benz in Friesenheim, die 2021 mit dem Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg für die Kälberaufzucht ausgezeichnet wurde. Sandra Boser MdL und Martina Braun Mdl freuten sich auf die Betriebsbesichtigung und den Austausch mit Beate und Franz-Josef Benz sowie Charlotte Schubnell (1. stellv. Bürgermeisterin von Friesenheim), insbesondere zu den Themen Regionalität, Tiertransporte und Fördermöglichkeiten.

„1984 habe ich mit der Viehhandlung begonnen“, erzählte Franz-Josef Benz. „Damals wurden die Kälber von den umliegenden Bauernhöfen gekauft und dann zur Aufzucht nach Norddeutschland oder Frankreich gebracht, um die anderen anfallenden Arbeiten auf dem Betrieb erledigen zu können“, so Benz. Um den Tieren die langen Transportwege zu ersparen, wurde 2006 der Stall in der Bohmattstraße 6 in Friesenheim erweitert. „Auf EU- Ebene werden auch kürzere Transportwege angestrebt“, berichtete Braun und sagte weiter: „Oftmals gehen die Tiertransporte nach Spanien, weil dort die Aufzucht günstiger ist und die Personalkosten geringer ausfallen. Unter den bis zu 18 Stunden dauernden Tiertransporten leiden die Tiere und dieses Leid wäre durch weniger Kälber in der Milchviehhaltung, regionale Mast und tiergerechten Verbesserungen beim Transport reduzierbar. Im Land arbeiten wir deshalb intensiv an einer Tierschutzstrategie, die auch die Kälberaufzucht, -mast und Kälbertransporte spürbar verbessern soll.“

„Gerne würden wir die Kälber großzügiger halten, aber Umbaumaßnahmen gestalten sich schwierig, da dies ein gewerblicher und kein landwirtschaftlicher Betrieb ist“, so Benz. Daher falle man auch bei den landwirtschaftlichen Förderungen durch. Martina Braun MdL erklärte, dass eine Erweiterung kommunale Sache sei mit Blick auf die kommunale Selbstverwaltung.

„Wir vermarkten im Jahr rund 1000 Kälber – alle in der Region“, so Benz. Aber mit den gestiegenen Futterpreisen und die geringe Wertschöpfung bei der Vermarktung, lohne sich die Aufzucht und Vermarktung der Kälber derzeit kaum. „Kalbfleisch war verpönt, da damals die Kälbermast nicht gewollt war“, äußerte Braun. Dem stimmte Benz zu: „Die Kälberaufzucht hat leider immer noch nicht den Stellenwert, den sie haben sollte. Aber für Milch- und Käseprodukte brauche man Kälber.“ Zudem zielen die Vorgaben der Ämter immer auf schneller, größer und Gewinnmaximierung ab, klagte Benz. Dabei sei Diversität auf den Höfen wichtig, waren sich die Abgeordneten und Familie Benz einig. „Steigende Preise werden kommen. Jeder Einzelne muss für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist und was das Leben ausmacht“, machte Boser deutlich und wies darauf hin, dass Energie- und damit auch die betriebswirtschaftlichen Kosten steigen werden.

Benz hoffe, dass sich die Wertschätzung für die Nahrungsmittel wieder erhöhe. Boser gab aus dem Bereich Bildung mit, dass mit der Leitperspektive Verbraucherbildung das Thema verbindlich verankert ist und es Möglichkeiten gibt, Bauernhöfe oder auch Schulgärten als Lernorte mit in den Unterricht einzubinden. Hier leisten auch die Naturparkschulen einen wichtigen Beitrag zur Verbraucherbildung, so Boser und verwies weiter auf das EU-Schulobstprogramm. „Wir bieten den Schulen die Möglichkeit mit außerschulischen Partnern zusammenzuarbeiten, jedoch ist dies nicht verpflichtend,“ erklärte Boser. „Das Elternhaus muss die Werte vermitteln“, hob die Landtagsabgeordnete Martina Braun hervor. Aber nicht nur die Verbraucher tragen Verantwortung, sondern auch der Handel. „Die Erzeugerpreise sind bei uns an vielen Stellen zu niedrig“, betonte Braun.

Bei der anschließenden Betriebsbesichtigung war für die beiden Abgeordneten klar zu erkennen, dass bei der Familie Benz das Tierwohl an erster Stelle steht. Die rund 300 Kälber werden in großzügigen, hellen, mit Stroh eingestreuten Laufställen gehalten. Bei der Versorgung der Tiere helfen neben den Mitarbeitern auch die beiden Söhne Benjamin und Maximilian mit. Heute zählt zu den Kunden unter anderem Edeka Südwest, Edeka-Kohler, die Metzgerei Vogt mit ihren 13 Geschäftsstellen, die Metzgerei Lehmann in Lahr sowie weitere Metzgereien in der Region.

Sandra Boser MdL und Martina Braun MdL bedankten sich für den offenen Austausch und waren sich einig, dass dies ein absoluter Vorzeigebetrieb in der Region sei.

 

Bild (v.l.n.r.): Charlotte Schubnell, Sandra Boser MdL, Franz-Josef Benz, Beate Benz und Martina Braun MdL

© Wahlkreisbüro Sandra Boser MdL

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