Die Kehler Grünen haben ein umfassendes Wahlprogramm für die Gemeinderatswahl am 9. Juni beschlossen. In sieben Themenblöcken stellen sie darin ihre Idee und Ziele für Kehl vor.
Für ein attraktives Kehl halten sie fest, dass für sie ein breitgefächertes Angebot an Geschäften, Gaststätten und Cafés dazu gehört. Die zunehmende Schließung von inhabergeführten Geschäften beklagt die Partei und schlägt daher die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft vor. „Diese soll Gebäude und Ladenflächen in der Innenstadt aufkaufen“, erklärt Lara Jauch, Spitzenkandidatin der Grünen zu Gemeinderatswahl, das Ziel dahinter. „Durch ein Bieterverfahren – wie erfolgreich bei der „Rheinschneck“ umgesetzt – soll künftig nicht mehr der höchste Preis, sondern das beste Konzept die Flächen erhalten.“ Außerdem soll die Stadtentwicklungsgesellschaft die Flächen für Zwischennutzungen wie Pop-Up-Stores zugänglich machen.
Für ein soziales Kehl streben die Grünen ein Quartierskonzept an. Dabei sollen die Kernstadt inklusive Sundheim in verschiedene Quartiere eingeteilt und Quartiersbeiräte eingesetzt werden. Wenn möglich sollen diese Gremien auch Rede- und Antragsrecht im Gemeinderat erhalten. Die Stadtviertel sollen – ähnlich wie mit der Villa RiWa in der Kreuzmatt und dem Anker 36 in der nördlichen Innenstadt – Quartierszentren erhalten, auch als Ausgangspunkt von Sozial- und Jugendarbeit. „Wir sind davon überzeugt, dass sich viele Probleme unserer Stadt auf soziale Fragen zurückführen lassen“, so Norbert Hense, der seit 2019 Stadtrat ist. „Quartiersbeiräte sollen daher die Vielfalt der Stadtviertel abbilden und die Menschen gemeinsam ihr direktes Lebensumfeld mitgestalten.“
Für ein gesundes Kehl wollen die Grünen auch nach der Schließung des Kehler Krankenhauses die medizinische Versorgung sicherstellen. So soll das Krankenhaus zu einem Gesundheitszentrum ausgebaut werden. Unter einem Dach sollen sich dort Ärzt*innen, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe wie Hebammen oder Logopäd*innen gemeinsam und in enger Zusammenarbeit um die Patient*innen kümmern. „Mit einem Gesundheitszentrum können wir eine ambulante Notfallversorgung von 6:00 Uhr in der Früh bis 22:00 Uhr in der Nacht sicherstellen“, ist Jürgen Mohrbacher überzeugt, der als Pflegepädagoge tätig ist und bereits von 2011 bis 2019 im Kreistag saß.
Für ein mobiles Kehl wollen die Grünen außerdem das Stadtbussystem weiterentwickeln und für die Europabahn zwischen Straßburg und Offenburg einen durchgehenden 30-Minuten-Takt. Außerdem nennen sie in ihrem Programm Ideen für ein ökologisches, ein junges und ein europäisches Kehl. So wollen sie etwa, dass die kommunalen Grünflächen Kehls weiter insektenfreundlich umgestaltet werden, dass der Jugendgemeinderat weiter gestärkt wird und eine wechselseitige Unterstützung der Rettungsdienste in der Grenzregion. Das komplette Programm kann man auf ihrer Internetseite unter www.gruene-kehl.de einsehen.
„Mit unserem Wahlprogramm wollen wir unsere Idee einer Stadt für alle aufzeigen“, erklären Andreas Fröhlich und Nicole Stirnberg, die beiden Vorsitzenden der Kehler Grünen, abschließend. „Wir freuen uns darauf, über unsere Ziele für Kehl in den nächsten Wochen mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“ Bis zur Wahl am 9. Juni werden sie jeden Freitag mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt vertreten sein. Darüber hinaus planen die Grünen weitere Aktionen und Termine, die sie über ihre Webseite und ihren Instagram-Kanal ankündigen.