MdL Marwein zu Besuch in Gengenbach 6. Juni 20256. Juni 2025 Pressemitteilung Der Grüne Landtagsabgeordnete Thomas Marwein tauscht sich mit dem im Januar neu gewählten Bürgermeister Sven Müller über aktuelle Themen und Investitionen der Gemeinde Gengenbach aus und besucht den Wolfshof, das Unternehmen Streit Service & Solution sowie das Kulturdenkmal „Tower“ Bei dem Gemeindebesuch standen Investitionen der Gemeinde thematisch im Vordergrund. So wird aktuell das denkmalgeschützte und durch den Adventskalender weit über die Region hinaus bekannte Gengenbacher Rathaus erneuert. Die bauliche, energetische und brandschutztechnische Sanierung des Rathauses sowie die Schaffung eines barrierefreien Zugangs haben sich als dringend notwendig erwiesen. Sven Müller informierte, dass rund 26 Millionen Euro für die Sanierungsarbeiten veranschlagt seien, wovon rund die Hälfte über Zuschüsse komme. In diesem Zuge hat auch das Land Baden-Württemberg gerade erst drei Millionen Euro aus der Städtebauförderung bewilligt. Dass im Rahmen der Sanierungsarbeiten auch weitere Dachgauben vorgesehen sind, sieht ein Teil der Bevölkerung kritisch, da befürchtet wird, dass die Charakteristik des weltbekannten Gengenbacher Adventskalenders verloren geht. Aus Sicht des Denkmalschutzes sind die neuen Gauben jedoch die einzige Möglichkeit zur Belichtung des für den Ausbau benötigten Dachgeschosses. Weitere Baustellen befinden sich derzeit beim ehemaligen Klinikgelände, wo die Integrierte Leitstelle und das Amt für Katastrophenschutz angesiedelt werden. Direkt gegenüber soll das Franziskanerinnenkloster zukunftsfähig umgestaltet werden, beispielweise durch den Umbau des Exerzitienhaus zu einem Gästehaus mit Café. Ebenfalls ein großes Bauvorhaben der Stadt ist die Neugestaltung des Hukla-Areals. Dort soll ein Wohngebiet für 1.200 Einwohner*innen und ein Kindergarten entstehen. Der Gemeinderat habe sich Müller zufolge hierfür in verschiedenen Städten Anregungen geholt und Ziel sei es, die Bebauung nicht zu massiv zu gestalten. Eine Herausforderung sei noch die Verkehrsführung, da die angrenzende Landstraße eine wichtige Verbindungsstraße ist, aber eine räumliche Trennung des neuen Wohngebiets verhindert werden sollte. Gengenbach und seine Seitentäler sind bei Touristen sehr beliebt, wozu nicht zuletzt auch die charakteristische Kulturlandschaft beiträgt. Diese ist jedoch zunehmend bedroht, da mit der (landesweit) steigenden Aufgabe von Höfen u.a. die Offenhaltung durch Beweidung wegfällt. Müller äußerte den Wunsch, dass Bund und Land Hürden für Genehmigungen abbauen müssten, um Betrieben zu ermöglich, sich breiter aufzustellen und zukunftsfähig zu werden. Einen wichtigen Beitrag zur Offenhaltung leistet der Gengenbacher Wolfshof, den Marwein und Müller gemeinsam besuchten. Der zertifizierte Biobetrieb umfasst 55 Hektar und ist auf ganzjährige Weidehaltung von durchschnittlich 45 Highland Cattle spezialisiert. Neben den Rindern, die auch in den Seitentälern weiden, werden auch gezielt Ziegen zur nachhaltigen Landschaftspflege eingesetzt. Auf dem Hof wird hochwertiges Biofleisch produzieren. Zudem werden Ferienwohnungen vermietet und es werden Yoga-Kurse und Events angeboten. Der Landwirt Jochen Gorski schilderte den beiden Besuchern, dass auch er mit bürokratischen Hürden zu kämpfen habe. An Ideen mangele es nicht, aber vieles sei nicht oder nur mit sehr viel Geduld umsetzbar. Aktuell ist eine Umnutzung und Erweiterung des Wolfshofs geplant, in deren Zuge u.a. ein Hofcafé bzw. eine Hofgastronomie entstehen soll. Dies diene nicht nur der wirtschaftlichen Weiterentwicklung des Betriebs, sondern trage auch aktiv zur Stärkung der regionalen Landwirtschaft, zur Förderung nachhaltiger Kreisläufe und zur Bewusstseinsbildung für hochwertige, lokale Lebensmittel bei, so Gorski. Marwein und Müller zeigten sich beeindruckt von der nachhaltigen und fortschrittlichen Philosophie des Betriebs. „Auf dem Wolfshof wird Tierwohl groß geschrieben“, freute sich Marwein. „Hier wird qualitativ hochwertiges und regionales Fleisch produziert und quasi nebenbei auch noch zum Erhalt der Kulturlandschaft beigetragen.“ Ein weiterer Stopp der beiden Politiker war das Unternehmen Streit Service & Solucion im Kinzigpark. Dort führte Marc Fuchs, seit 2019 Co-Geschäftsführer, Marwein und Müller durch die New Work Arbeits- und Logistikwelt des Unternehmens. Er informierte, dass die Firma ein attraktiver Arbeitgeber mit zufriedenen Mitarbeitern und vielen Azubis sowie einer der gefragtesten Bürodienstleister in Süddeutschland sei. Corona und die damit einhergehende zunehmende Digitalisierung seien herausfordernd gewesen, man setze nun aber verstärkt auf Qualität und Dienstleistung anstatt auf reine Produktion. Fuchs stellte verschiedene Arbeitsplätze für unterschiedliche Bedürfnisse vor sowie die Möglichkeiten und Vorteile moderner Technologie und Digitalisierung. Flexible Arbeitsgestaltung, allgemeine Wertschätzung im gesamten Unternehmen, sowie eine Optimierung von Technik, Raumgestaltung und Ausstattung seien der Schlüssel für optimiertes Arbeiten. Bei Streit sei das Verhältnis von Homeoffice und Büro recht ausgeglichen. Die Option zum Homeoffice vereinfache die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber ein attraktiv gestaltetes Büro werde von Mitarbeitern ebenfalls geschätzt und sei Motivation, nicht nur in den eigenen Räumlichkeiten zu arbeiten. Seit 2022 hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Gengenbach. Hier seien nicht nur die Lagerkapazitäten mit einer vollautomatisierten AutoStore®-Anlage im Logistikzentrum deutlich erhöht worden, sondern auch eine moderne, innovative Arbeitswelt entstanden, so Fuchs. Sowohl Fuchs als auch Müller zeigten sich erfreut über die guten Zukunftsaussichten der Firma in Gengenbach. Tradition, Kultur und Zukunft seien für die Stadt ebenso Sinnbild wie für das Unternehmen. Zum Abschluss statteten Marwein und Müller dem Gengenbacher Kulturdenkmal „Tower“ einen Besuch ab. Das Gebäude wurde vor 125 Jahren auf einer Halbinsel zwischen zwei Bächen an der Gengenbacher Nordspange errichtet und gilt seit Generationen als ein Wahrzeichen der Stadt. 1967 wurde das ehemalige Wasserkraftwerk stillgelegt und ist seitdem zunehmend verfallen. 2021 beschloss Jürgen Stumpfhaus das älteste badische Wasserkraftwerk als Privatperson wieder instand zu setzen, um es für zukünftige Generationen zu erhalten. Nach vielen Herausforderungen wurde im Juli 2023 die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Instandsetzung erteilt, 2024 mit den umfangreichen und originalgetreuen Renovierungs- und Bauarbeiten begonnen. Inzwischen verfügt das Wasserschlössle, wie das Bauwerk in der Bevölkerung ebenfalls genannt wird, auch wieder über eine originalgetreue Turmspitze. Das Original war 1945 von einem Jagdbomber abgeschossen worden. Alte Pläne und Bilder ermöglichten einen ursprungsnahen Nachbau. Stumpfhaus geht aktuell davon aus, dass die Bauarbeiten in ca. zwei Monaten, pünktlich zum 125-jährigen Jubiläum, abgeschlossen sein werden. Im Rahmen von der Vermietung an geschlossene Gesellschaften soll das Wasserschlössle dann auch der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Auch für Veranstaltungen zum Thema erneuerbare Energien soll ein Forum entstehen. „Gengenbach ist vielseitig, traditionsbewusst und zukunftsorientiert“, hielt Marwein abschließend fest. „Für Bürger*innen und Touristen ist das vordere Kinzigtal genauso attraktiv wie für Unternehmen wie Streit und landwirtschaftliche Betriebe wie der Wolfshof.“ Er bedankte sich bei Bürgermeister Müller für die Organisation des sehr vielfältig gestalteten Gemeindebesuchs. ——- Bild I (v.l.n.r.): MdL Thomas Marwein, Landwirt Jochen Gorski und Bürgermeister Sven Müller im Austausch auf dem Wolfshof Bild II (v.l.n.r.): Bürgermeister Sven Müller und MdL Thomas Marwein im Austausch mit Geschäftsführer Marc Fuchs Bild III (v.l.n.r.): Bürgermeister Sven Müller und MdL Thomas Marwein erhalten von Jürgen Stumpfhaus eine Führung durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Wasserkraftwerks © Buchholz, Wahlkreisbüro Marwein Teilen mit:Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Ähnliche Beiträge