Sandra Boser MdL und Martina Braun MdL im Austausch mit den Landfrauen Bezirk Haslach 15. September 2020 Pressemitteilung (Gutach) Die Grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Lahr/Kinzigtal und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg Sandra Boser, hat die Sprecherin für Ländlichen Raum der Fraktion GRÜNE im Landtag, Martina Braun MdL, am Donnerstag, den 10.09.2020, in den Wahlkreis eingeladen. Unter Einhaltung der wichtigen Hygiene- und Abstandsregeln haben die beiden Landtagsabgeordneten die Landfrauen vom Bezirk Haslach auf dem Müllerjörgenhof in Gutach zum Austausch getroffen. Unter anderem wurde über das Thema „Land- und Forstwirtschaft als Allgemeingut“, „Bauen im Außenbereich“ und „Bildung“ gesprochen. Der Müllerjörgenhof liegt im idyllisch gelegenen Seitental „Steinenbach“ von Gutach. Karla Wöhrle und ihr Mann, Bernd Wöhrle, betreiben diesen Hof, der seit 1503 im Familienbesitz geführt wird. Der Hof verfügt über eine Gesamtfläche von 178 ha, davon sind 162 ha Wald und der Rest Grünland. Heute tragen auch die Ferienwohnungen, das Ferienhaus sowie eine Vesperstube zu den Einnahmen bei. Die Ferienwohnungen seien bis Ende Oktober ausgebucht, erzählte Karla Wöhrle. Einst wurde auch im hofeigenen Schlachthaus geschlachtet, jedoch wurde dies aufgrund der heutigen Auflagen eingestellt. Bernd Wöhrle stieg nach der Hofvorstellung in das Thema „Bauen im Außenbereich“ ein. Er erklärte am Beispiel seines Bauvorhabens einer Maschinenhalle, dass bei ihm unter anderem durch ein angrenzendes Vogelschutzgebiet artenschutzrechtliche Aspekte das Bauen im Außenbereich nicht leichtmachen würde. Bernd Wöhrle wies darauf hin, dass viele Landwirte durch ihre Bewirtschaftung die Artenvielfalt fördern und ihn dies freue. Jedoch könne beim Bauen im Außenbereich die Artenvielfalt auch hinderlich sein. Martina Braun ergänzte, dass viele Landwirte gar nicht wüssten, dass durch sie eine vielfältige Landschaft entstanden sei und leider viele Naturschützer auch nicht sehen würden, dass die Landwirtschaft Artenvielfalt fördere. „Gerade für Nicht-Landwirte ist es schwer im Außenbereich zu bauen“, bestätigte Martina Braun. Sandra Boser fügte hinzu: „Wenn wir nicht die Möglichkeit haben, im Außenbereich aufzustocken, dann wächst der Wohndruck in den Innenstädten, da auch die Individualfläche zugenommen hat.“ Ein weiteres wichtiges Thema war auch der Wald als Allgemeingut. Gerade während Corona sei mehr Betrieb im Wald zu spüren, so Karla Wöhrle. Auch das Picknicken habe zugenommen. Ärgerlich ist es vor allem dann, wenn der Müll nicht aufgeräumt werde. Leider seien sich die Erholungssuchenden oftmals nicht bewusst, dass die Wiesen zur Gewinnung des Futters genutzt würden und der Müll dadurch im Heu lande. Auch die schnelle Verbreitung von Tourenvorschlägen von Mountainbikern übers Internet sehen die Landfrauen sehr kritisch. Laut dem Landeswaldgesetz dürften sich die Mountainbiker und E-Bike-Fahrer nur auf 2 m breiten Wegen aufhalten. Sandra Boser informierte die Landfrauen darüber, dass man dran sei, einen „Runden Tisch“ zu organisieren, wo Wanderer, Mountainbiker, Schwarzwaldverein, Tourismusverband, Gemeinde und Grundstückseigentümer mit dabei seien. „Die vorhandenen Regelungen bieten an sich eine gute Grundlage um den Wald konfliktfrei zu nutzen. Dazu braucht es ein gut ausgeschildertes Wegenetz und ein Zusammenschluss der einzelnen Akteuren.“ Ein wichtiges Anliegen der Landfrauen ist das Verständnis von Kindern und Jugendlichen für Ernährung und der Produktion von Lebensmitteln, insbesondere welchen Anteil die Landwirtschaft hier leistet, Martina Braun verwies in beiden Zusammenhängen auf den Wert der Naturparkschulen, beispielsweise in Oberwolfach. Diese leisten einen wichtigen Beitrag bei der Aufklärung zum Verhalten im Wald und in der Natur. Die Landfrauen stimmten zu, dass man schon in der Schule den respektvollen Umgang in und mit der Natur lehren sollte. Sandra Boser verwies dabei auch auf die Schulbauernhöfe, die vom Land gefördert würden. Zudem gäbe es zwei Leitperspektiven. Einmal Bildung für nachhaltige Entwicklung und einmal Verbraucherbildung. Hier haben die Lehrer die Möglichkeit die Themen in den Unterricht einfließen zu lassen. Das Thema Schule in Zeiten von Corona war den Landfrauen ebenfalls ein wichtiges Thema. Es wurde dabei die unterschiedliche digitale Ausstellungen der Schulen angesprochen. Sandra Boser berichtete, dass das Land bereits 2019 den Kommunen einen pauschalen Betrag für die Digitalisierung an den Schulen zur Verfügung gestellt habe, die Kommunen dieses Geld jedoch sehr unterschiedlich verwendet haben. „Mit diesen ersten Geldern gab es bereits im letzten Jahr die Möglichkeit die Digitalisierung an den Schulen anzugehen. Unabhängig von Corona bietet die Digitalisierung eine Chance für die individuelle Förderung der Kinder, nicht durch den Austausch von analog zu digital, sondern durch neue pädagogische Konzepte,“ betonte Sandra Boser. Zusätzlich zu dieser finanziellen Unterstützung haben die Kommunen in diesem Sommer einen Pauschalbetrag für die Beschaffung von digitalen Endgeräten insbesondere für Kinder und Jugendliche, die sich diese Geräte nicht leisten können, erhalten. Mit dem Digitalpakt haben die Schulen darüber hinaus die Möglichkeit Zuschüsse für die digitale Ausstattung an Schulen zu erhalten. Bild: v.l.n.r. Waltraud Rothmann, Monika Schnaitter, Karla und Bernd Wöhrle, Sandra Boser, Martina Braun, Irmgard Lehmann, Angelika Moser und Bettina Breithaupt © Wahlkreisbüro Sandra Boser Teilen mit:Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Ähnliche Beiträge