Glyphosat auf dem Teller – Heute die Bienen, morgen wir?
Der Ortsverein von Bündnis90/Die Grünen Kinzigtal lädt gemeinsam mit der Bürgerliste
Oberharmersbach am Mittwoch, 13. Juni, um 19.30 Uhr zu einem Podiumsgespräch über den
Einsatz von Glyphosat in die Klosterbräustuben, Blumenstraße 19, in Zell-Unterharmersbach ein.
Der provokante Titel lautet: „Glyphosat auf dem Teller – Heute die Bienen, morgen wir?“
Rede und Antwort stehen die Europa-Abgeordnete der Grünen, Maria Heubuch, Renate Kohlund,
Chemieingenieurin und Grüne Kreisrätin. Moderiert und geleitet wird der Abend von Dr. Eberhard
Müller – als Bienensachverständiger wird er die Diskussion mit viel Sachkenntnis begleiten.
Glyphosathaltige Herbizide und andere Beikrautgifte werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um
die Erträge zu maximieren und Schädlinge zu bekämpfen. Die Veranstalter legen den Finger in die
Wunde und fragen mit Blick auf den Artenschwund: Zu welchem Preis? Die Grünen warnen vor
den dramatischen Folgen des Pestizideinsatz, vor orientierungslos herum schwirrenden Bienen und
krebserregenden Stoffen in unseren Lebensmitteln. Sie wollen wissen: Ist der Einsatz von
Pflanzengiften alternativlos, und wer verdient an dieser Praxis?
Maria Heubuch, Mitglied im Agrar- und Entwicklungsausschuss des EU-Parlaments und von ihrer
Fraktion auch in den Pestizidsonderausschuss entsandt, beleuchtet das Thema Glyphosat aus
europäischer Sicht. Sie prangert Zulassungsverfahren an und stellt mögliche Alternativen zu
Glyphosat vor. Renate Kohlund schildert die Problematik aus dem lokalen Blickwinkel. Der
Ortsverein der Grünen lädt alle Interessierten, Landwirtinnen und Landwirte genauso wie
Verbraucherinnen und Verbraucher, herzlich ein, nach einer Podiumsrunde mit den Podiumsgästen
zu diskutieren und ihre Fragen zu stellen.
Hintergrund:
Agrarindustrielle Erzeugung in immer größeren landwirtschaftlichen Strukturen bedroht die
Artenvielfalt, das Grundwasser und auch die sozialen Strukturen in unseren ländlichen Räumen.
Dies ist auch das Ergebnis der verfehlten Agrarpolitik der EU. Bisher gehen 80 Prozent der EU-
Förderung an nur 20 Prozent der Betriebe. Maria Heubuch kämpft im EU-Parlament in Brüssel und
Straßburg für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft. Eine Neuausrichtung der europäischen
Agrarpolitik (GAP) hält sie für dringend geboten. Die laufende Förderperiode endet 2020. Ab 2021
wird gemeinsame Agrarpolitik (GAP) neu ausgerichtet. „Wir müssen Vielfalt schaffen auf allen
Ebenen“, fordert Maria Heubuch, deren Familie einen Milchviehbetrieb im Allgäu bewirtschaftet.