Sandra Boser MdL besichtigt badenova-Windkraftanlage Kallenwald

Pressemitteilung

(Seelbach/Prinzbach) Sandra Boser MdL, Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, besuchte gemeinsam mit Jonas Breig (Bürgermeister Gemeinde Biberach), Thomas Schäfer (Bürgermeister Gemeinde Seelbach), Klaus Beck (Ortsvorsteher Prinzbach), Matthias Welss (Kaufmännischer Leiter badenovaWÄRMEPLUS), Malte Arnold (Projektleiter Windpark Kallenwald, badenovaWÄRMEPLUS) und Thorsten Kuhlmann (Energiepolitischer Sprecher, badenova) die Baustelle der Windenergieanlage Kallenwald, um sich über die Themen „Entwicklung des Windenergieausbaus“, „Herausforderungen bei der Planung, Genehmigung und Bau von Windkraftanlagen“ sowie „Bürgerbeteiligung und Kommunikation“ auszutauschen.

Auf der Bergkuppe des Kallenwaldes befindet sich derzeit die Windkraftanlage des Herstellers Enercon auf der Gemarkung von Seelbach auf zirka 545 Metern Höhe im Bau. Federführend bei der Umsetzung dieses Projektes ist das badenova Tochterunternehmen badenovaWÄRMEPLUS. Das Fundament sowie der Betonturm stehen bereits. Letzterer werde noch im Innern mit Hilfe von Stahlseilen abgespannt und stabilisiert, erklärte Malte Arnold, der zugleich Projekt- und Bauleiter ist. Das Maschinenhaus, die Nabe und die Rotorblätter würden bald angeliefert, so dass mit einer Inbetriebnahme Anfang des kommenden Jahres gerechnet werden könne. „Die Windkraftanlage Kallenwald wird ein weiterer wichtiger Bestandteil für die Energiewende vor Ort sein.“, so Sandra Boser MdL.

„Hier im Schwarzwald und besonders beim Bau dieser Anlage sind wir hinsichtlich der Logistik der Anlagenteile bei einem Schwierigkeitsgrad zehn von zehn.“, informierte Arnold. Trotz der anspruchsvollen Zuwegung zeigte sich Bauleiter Arnold aber zufrieden mit dem Bauablauf: „Das Projekt liegt im Plan. Positiv hervorzuheben ist dabei besonders die sehr gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort.“

Bei hohem Transportgewicht und großen Steigungen brauche es verschiedene Formen von Sonderlogistik, fuhr Bauleiter Arnold fort. Gerade die Rotorblätter seien die schwierigsten Elemente, die nachts zwischen drei und vier Uhr mittels einem Sondertransport auf der Logistikfläche angeliefert würden, um dann voraussichtlich tagsüber auf einem Selbstfahrer den restlichen Weg zu ihrem Bestimmungsort zurückzulegen. Wichtig sei dabei die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürger vor Ort. So werden beispielsweise Transportinformationen bis zu einer Woche vorher bekannt gegeben. Anstrengend bei der Bauplanung seien aber weiterhin die langwierigen Genehmigungsverfahren, so Matthias Welss. Hierzu teilte die Abgeordnete Sandra Boser mit, dass das Land dazu eine „Task Force Windkraft“ eingerichtet und unter anderem zwei Prozent der Landesfläche für Windkraft und Freiflächenphotovoltaik ausgewiesen habe, um Genehmigungsprozesse für Windprojekte zu beschleunigen. Zudem wurde das Widerspruchsverfahren abgeschafft.

Erfreut sei Arnold über das gestiegene Interesse seitens der Kommunen am Ausbau der Windkraft. Welss erklärte, Ziel der badenova sei die Installation von 300 Megawatt Windleistung bis zum Jahr 2035. „Es ist wichtig, erneuerbaren Strom, wenn möglich, auch regional zu produzieren.“, betonte Welss. Derzeit seien Projekte mit rund 100 Megawatt Leistung im Schwarzwald in der aktuellen Projektentwicklung durch badenovaWÄRMEPLUS, so Welss. Weitere Windstandorte werden auch mit regionalen Partnern auf Realisierbarkeit geprüft.

Sandra Boser MdL erkundigte sich bei Bürgermeister Thomas Schäfer, ob im Regionalplan Flächen für den Windkraftausbau benannt werden konnten. „Bisher sind unverbindliche Flächen vorgelegt.“, teilte Bürgermeister Schäfer mit. „Neben einer frühen transparenten Einbindung der Bürgerinnen und Bürger schaffe vor allem die finanzielle Beteiligung der Gemeinden Akzeptanz beim Windkraftausbau.“, betonte Bürgermeister Schäfer. Sandra Boser MdL stimmte zu, dass Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger der Schlüssel zum Erfolg seien. Weiter spiele auch die Regionalität des Investors beim Ausbau eine wichtige Rolle. Zum einen gäbe es einen Ansprechpartner vor Ort und zum anderen schaffe es Arbeitsplätze für die Menschen hier in der Region, sagte Thomas Schäfer. Dies bestätigte auch Bürgermeister Jonas Breig und dankte hier dem regionalen Energiedienstleister badenova und lobte zugleich die gute kommunale Zusammenarbeit beim Windkraftprojekt Kallenwald. Den Punkt griff Matthias Welss auf und bemerkte, dass der Faktor Regionalität neben dem Preis einen deutlich größeren Stellenwert bei öffentlichen Flächenausschreibungen einnehmen sollte. Da es bei vielen Flächen derzeit ein monetäres „Wettbieten“ von potenziellen Projektierern gebe, sei zu erwarten, dass eine relevante Projektzahl aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit später nicht realisiert werden.

Die Fertigstellung der Windkraftanlage Kallenwald wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres sein. Die Anlage wird rund 230 Meter Höhe erreichen und eine Nennleistung von 4,2 Megawatt bringen, sagte Arnold. Mit der Windenergieanlage kommt modernste Anlagentechnologie zum Einsatz, die jährlich rund 9,3 Millionen kWh Strom erzeugen wird. Damit könnte der Jahresbedarf von ca. 6.000 Personen gedeckt und jährlich rund 3,4 Tonnen CO2 eingespart werden.

 

© Wahlkreisbüro Sandra Boser MdL

 

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