Pressemitteilung zu St. Martin

Mit großem Bedauern nimmt unsere Fraktion Bündnis90/Die Grünen den Beschluss der katholischen Kirche zur Kenntnis, St.Martin abzureißen und das Gelände zu verkaufen.

Viele Jahrzehnte haben sich Kommune, Kirchen, Wohnbaugesellschaft zusammen mit den Bewohnern und Bewohnerinnen für die Sanierung und die positive Entwicklung ihres Stadtteil l eingesetzt. Im damals, total übervölkerten Stadtteil prallten unter extrem schlechten Wohnbedingungen verschiedene Bevölkerungsgruppen und verschiedene Kulturen aufeinander, was zu großen sozialen Konflikten führte. Dort fanden sich dann, zum ersten Mal in Offenburg, alle professionell sozial engagierten Kräfte zu einem Stadtteilteam zusammen mit dem Ziel, allen Bewohnerinnen und Bewohnern angemessene Wohnungen zu bieten, und außerdem alle Betroffenen an Entscheidungen und Konfliktlösungen zu beteiligen.

Die Bewohner der Stegermatt sollten außerdem die Chance haben, am sozialen Leben und an der Bildung teilzuhaben. In dieser Zeit des Aufbruchs des Stadtteil entstand St. Martin (im ersten Teil der 80iger Jahre). Der Bau war bewusst so groß dimensioniert, damit ehrenamtliches Engagement und gemeinschaftliche Feiern und Fest des Stadtteils auch ihren notwendigen Platz finden konnten. Zum ersten Mal wird nun ein Kirchenbau abgerissen, zu dem die dort lebenden Menschen selbst beigetragen haben, in den sie ihre Hoffnungen und Wünsche eingebracht haben. Wir verstehen die Enttäuschung der Menschen, die damit ein Stück Heimat verlieren und bedauern sehr, dass der Beschluss der katholischen Kirche unumstößlich zu sein scheint.

Für die Fraktion

Angelika Wald.

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Ein Kommentar

  1. Mit Betroffenheit stellen wir eben fest, wie schnell man Häuser einfach dem Erdboden gleichmacht, da man meist oekonomische Interessen umsetzen möchte.
    Dass man hier auch eine Kirche entfernen möchte, ist erschreckend und spiegelt im Grunde den Zeitgeist wider, da Ehrfurcht in diesem Zeitalter keinen Platz mehr hat.
    Als evangelische Mitbürgerin möchte ich hiermit mein großes Bedauern zum Ausdruck bringen und hoffe, dass ein langsames Umdenken Abrisspläne verhindern möge. Auch in Gengenbach, wo die Stadtoberen den Salmen einer Wohnanlage wegen zum Abriss freigegeben haben.