Pressemitteilung
(Seelbach) Am Dienstag, den 08.12.2020, hat Sandra Boser, Grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Lahr/Kinzigtal und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg die Gemeinde Seelbach besucht. Im Austausch mit Bürgermeister Thomas Schäfer und Ortsvorsteher Albert Himmelsbach ging es in Seelbach um die anstehende Flurneuordnung „Schwarzwaldverfahren“, die die Infrastruktur im Außenbereich verbessern soll. Bei Rosi Fehrenbach vom Kempfenhof im Seelbacher Litschental konnte sich die Landtagsabgeordnete vor Ort ein Bild über die Notwendigkeit einer neuen Hofzufahrt machen. Aber auch die Folge von Corona für die Pension war dabei Thema.
Nach einer kurzen Begrüßung im Bürgerhaus berichtete Albert Himmelsbach, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft Schwarzwaldverfahren, von seinen bisherigen Erfahrungen in Bezug auf das Flurneuordnungsverfahren. Die Ziele des „Schwarzwaldverfahrens“ sind die Offenhaltung der Landschaft, die Verbesserung der Erschließung der Einzelhöfe und der Mindestflur sowie die Verbesserung der Walderschließung. „Im Jahr 2013 ist das Schwarzwaldverfahren durch das Landratsamt Ortenaukreis angeordnet worden. Aufgrund von zu wenig Personalstand geht das Verfahren nur langsam voran. Wenn alle Mittel bewilligt sind, dann hoffen wir 2022 mit den Sanierungen der Hofzufahrten und den Gemeindestraßen beginnen zu können“, erläuterte Alfred Himmelsbach. Dabei umfasst das Flurneuordnungsverfahren eine Fläche von 2656 Hektar und 400 Teilnehmern. Bürgermeister Schäfer erklärte, dass vom Land 72 Prozent Förderung bestehe. Die restlichen Kosten sollen zu 60 Prozent von der Gemeinde und 40 Prozent von dem Hofeigentümer beispielsweise für eine Hofzufahrt übernommen. „Vielleicht wird dadurch auch die Hofübernahme erleichtert“, hofft Schäfer.
Jedoch kreidet Himmelsbach die ökologische Betrachtung an. „Wir haben inzwischen gute Ideen für die Ausgleichsmaßnahmen, aber der Aufwand für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zum Beispiel bei bestehenden Hofzufahrten ist nicht verhältnismäßig.“
Himmelsbach erklärte weiter, dass man auch bei der Waldwirtschaft auf Nachhaltigkeit setze. Privat- wie Kommunalwald sei PFC-zertifiziert, man setze auch auf Naturverjüngung und die Waldwege seien wichtig für eine nachhaltige Waldwirtschaft. „Gerade die Wegenutzung habe sich in den letzten Jahren gewandelt, so hat hier die touristische Nutzung an Bedeutung zugenommen“, so die Landtagsabgeordnete Sandra Boser.
Bürgermeister Schäfer betonte, dass es wichtig sei, die Förderungen durch das Land in der Land- und Forstwirtschaft aufrecht zu erhalten, da diese für die Erhaltung der Kulturlandschaft bedeutend seien. Dies unterstützte Sandra Boser, derzeit gebe es im Land keine Diskussionen zum Einstampfen von bestehenden Programmen. „Die Förderprogramme sind insbesondere für die Entwicklung im ländlichen Raum wichtige Bausteine. Diese werden auch in Zukunft bei uns eine hohe Priorität haben“, so die Abgeordnete Boser. Beim Schwarzwaldverfahren sei viel Know-How gebündelt, lobte Schäfer und auch Sandra Boser stimmte zu, dass in Seelbach ein gutes Konzept für die Umsetzung des Schwarzwaldverfahrens bestehe.
Zur Stärkung der Landwirtschaft und für mehr Klimaschutz informierte die Landtagsabgeordnete Sandra Boser Bürgermeister Schäfer und Ortsvorsteher Himmelsbach darüber, dass die Agrofotovoltaik sowie die Auszeichnung als Biomusterregion für die Ortenau und somit für Seelbach eine interessante Möglichkeit wären. Die Bioumwandlung werde vom Land gefördert. Allerdings gibt Albert Himmelsbach die Wirtschaftlichkeit bei Bio zu bedenken, da die Audits für Bio hohe Kosten verursachen würden. „Die Nachfrage von Bio Produkten kann unser heimischer Markt derzeit nicht bedienen, hier gibt es insbesondere für unsere Landwirte gute Möglichkeiten ihre schon jetzt hohen Nachhaltigkeitsstandards für die Umwandlung zu nutzen“, warb die Abgeordnete.
Nach dem Austausch im Bürgerhaus ging es zur vor Ort Besichtigung der Hofzufahrt zum Kempfenhof, den Rosi Fehrenbach betreibt. Auch sie ist Mitglied im Vorstand Schwarzwaldverfahren. Eine neue Hofzufahrt sei wichtig, auch im Hinblick auf die zwischenzeitlich größeren Maschinen, so Rosi Fehrenbach. „Die Hofzufahrten haben heute eine andere Bedeutung als noch vor 30 Jahren, insbesondere auch für touristisch ausgerichteten Betriebe. Das Land hat neben dem Schwarzwaldverfahren daher ein Förderprogramm für Hofzufahrten aufgelegt, um auch in den Folgejahren Unterstützung zu geben“, so Sandra Boser.
Bild (v.l.n.r.): Thomas Schäfer, Sandra Boser, Rosi Fehrenbach, Albert Himmelsbach
© Wahlkreisbüro Sandra Boser
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